Reinstes Trinkwasser - eine Selbstverständlichkeit, oder?
Wasser ist das Lebenselexier schlechthin. Gesundheitsförderndes Trinkwasser ist möglichst frei von Fremd- bzw. Schadstoffen und hat die Fähigkeit sich in lebensfördernde Strukturen einzufügen. Nur wenn es rein ist, kann es auch von den Zellen aufgenommen werden und seiner wichtigen Aufgabe, Stoffwechselabbauprodukte und Schadstoffe aus dem Körper auszuleiten, nachkommen. Mineralien und Nährstoffe werden überwiegend durch die Nahrung vom Körper aufgenommen und nicht - wie so oft geglaubt wird - über das Wasser. Im Wasser gelöste Mineralien sind anorganisch gebunden und daher schwer verwertbar. Viele Menschen leiden bereits trotz ausreichener Flüssigkeitszufuhr unbemerkt an einem Mangel an reinem Wasser in den Zellen.
Der Mikrosiemens (µS) misst die im Trinkwasser befindlichen elektrisch leitfähigen Stoffe, wie Mineralien, Salze und Schwermetalle. Ein niedriger Mikrosiemens ist ein Indikator für ein aufnahmefähiges Wasser. Idealerweise sollte der Mikrosiemens für das Trinkwasser unter 130 µS sein. Natürlich ist der Mikrosiemens nur ein Leitwert und für sich alleine genommen nicht aussagekräftig. Er kann gewisse Stoffe nicht messen, wie z.B. Hormone, Pestizide, Medikamente oder Mikroplastik, da sie nicht elektrisch leitfähig sind, sich aber trotzdem im Trinkwasser befinden. Grundsätzlich aber gilt, je höher der Mikrosiemenswert des Trinkwassers, desto höher ist auch die Sättigung und Belastung des Wassers.
Masaru Emoto, der mit seinen Wasserkristallbildern berühmt gewordene japanische Forscher, hat die Aufgabe des Wassers mit einem Bus verglichen. Sind bereits alle Plätze besetzt, kann der Bus keine Fahrgäste mehr mitnehmen. So ist es auch mit dem Wasser. Es kann nichts mehr abtransportieren, da es bereits zu voll ist.
Unser Trinkwasser ist schon lange nicht mehr so rein, wie wir es gerne glauben möchten und es uns auch vermittelt wird. Es befinden sich tausende Fremdstoffe im Wasser, unproblematische wie Mineralien, aber auch gesundheitsschädliche wie Medikamente, Hormone, Nitrat, Pestizide und Mikroplastik.
Kläranlagen schaffen die Filterung dieser Stoffe nicht, sie gelangen wieder in den Wasserkreislauf und somit auch ins Trinkwasser. Nur 182 Parameter werden nach der österreichischen Trinkwasserverordnung 1x jährlich (in größeren Gemeinden ab 500 m³ Wasserverbrauch) auch gemessen - in kleineren Gemeinden gar nur 36 standardmäßig.
Was nicht gesucht wird, kann auch nicht gefunden werden. So werden Hormone und Medikamente nur schwerpunktmäßig untersucht. Für Mikroplastik gibt es derzeit noch gar keine Regelungen, obwohl es bereits in Alpenseen nachgewiesen werden kann und menschliche Zellen beeinträchtigt, wie eine Forschungsarbeit vom März 2022 (Artikel Zeitung Kurier hier...) bestätigt und im ORF Science veröffentlicht wurde. Bei 80% der Probanden konnte Mikroplastik im Körper nachgewiesen werden. Forscher aus Australien gehen davon aus, dass jeder Mensch das Gewicht einer Scheckkarte an Mikroplastik pro Woche zu sich nimmt. Mikroplastik wird über die Ernährung und das Trinkwasser aufgenommen, da es aufgrund seiner geringen Größe die Filterstufen der Klärwerke nahezu ungehindert passiert.
Der Grenzwert für Nitrat liegt in Österreich bei 50 Milligramm pro Liter (mg/l). Insbesondere für schwangere Frauen, Babies und Kleinkinder sind hohe Nitratwerte problematisch, da Nitrat zu giftigem Nitrit umgewandelt wird und den Sauerstoffgehalt im Blut beeinträchtigt. Es ist daher nicht ratsam, Wasser mit zu hohen Nitratwerten zu trinken. Anders als bei einer Verkeimung des Wassers durch Bakterien, hilft es auch nichts, das Wasser abzukochen. Ganz im Gegenteil wird das Nitrat im Wasser dadurch nur noch stärker konzentriert.
Eine oberösterreichweite Untersuchung für Brunnenwasser im Frühling 2022 ergab, dass jede 7. Probe über dem Grenzwert von 50 mg/l lag. In einzelnen Gemeinden im Bezirk Eferding und Perg lag sogar jede 2. Probe über dem erlaubten Grenzwert.
Intensive landwirtschaftliche Nutzung der Böden und starke Düngung führten nach Angaben der Untersuchenden u.a. zu diesen erhöhten Werten. Es wurde daher die Nachbesserung der bisherigen gesetzlichen Maßnahmen sowie eine verstärkte Förderung grundwasserschonender Anbaumethoden eingemahnt.
Leider ist der Zustand unseres Trinkwassers in vielen Gebieten in Österreich und Deutschland nicht mehr gesundheitsfördernd, so wie es eigentlich sein soll. Auch die Einhaltung der Grenzwerte garantiert nicht die Unbedenklichkeit des Trinkwassers, obwohl oft damit argumentiert wird. Zum einen wird kaum untersucht, wie sich die Stoffe über Jahre und Jahrzehnte im Körper ansammeln und Krankheiten verursachen können. Zum anderen ändern sich auch die Grenzwerte. Uran hat in Österreich einen Grenzwert bei 15 Mikrogramm pro Liter Wasser. In der neuen EU-Trinkwasserverordnung sind 30 Mikrogramm pro Liter erlaubt. Wie die vielen Stoffe miteinander interagieren und auf den menschlichen Körper wirken, wird ebenfalls kaum thematisiert.
Dass das Trinkwasser von den Wasserversorgern in der Zwischenzeit zunehmend aufbereitet werden muss (Chlorierung, UV-Bestrahlung, etc.), damit es überhaupt so klar aus dem Wasserhahn kommt, ist ebenfalls wenig bekannt.
Auf dieses Thema aufmerksam zu werden, selbst nachzuforschen und sich über Möglichkeiten der Trinkwasserreinigung zu informieren, wird zunehmend wichtig. Auch hier heißt es Eigenverantwortung zu übernehmen. Es gibt auf jeden Fall Lösungen für reinstes Trinkwasser, wenn man sich auf die Suche macht.
Alexandra Ecker, 30. September 2022